Volumenstrom- bzw. Massestrommessungen in Synthesegas (z.B. aus Holzvergasern) sind wegen schwankender Gaszusammensetzungen nicht trivial. Synthesegas ist ein Mehrkomponentengasgemisch, welches im Wesentlichen aus einem nichtbrennbaren Anteil Stickstoff/Kohlendioxid und einem brennbaren Anteil Wasserstoff/Kohlenmonoxid und geringen Anteilen an Kohlenwasserstoffen besteht. In Abhängigkeit vom zu vergasenden Material und Schwankungen in der Materialgüte schwankt die Gaszusammensetzung des entstehenden Gases auch mehr oder weniger. Jedes thermische Massestrommessgerät der COMBIMASS Serie ist auf eine Gaszusammensetzung kalibriert. Weicht die aktuelle Gaszusammensetzung vom Kalibrierzustand ab, ist u.U. mit größeren Messwertverfälschungen zu rechnen. Insbesondere schwankende Wasserstoffanteile im Gasstrom verschieben das Messsignal wesentlich.
Eine akzeptable Genauigkeit der Gasmengenmessung kann auch erzielt werden, wenn der thermische Sensor mit einem Wärmeleitfähigkeitssensor kombiniert wird. Mit Hilfe des zweiten Sensors im strömungsberuhigten Bereich kann die Wasserstoffkonzentration im Gas ermittelt werden, welches über ein 4-20 mA Signal in die Elektronik des thermischen Sensors eingelesen wird. Dieser korrigiert dann seinen Messwert entsprechend. Das Messsystem COMBIMASS® syngas ist somit eine Gerätekombination in Zwischenflanschausführung.
Jedes System wird vor der Auslieferung in unserem CAMASS® Kalibriertechnikum unter Berücksichtigung der realen Betriebsbedingungen hinsichtlich Gaszusammensetzung und Einbausituation (Rohrinnendurchmesser, Anströmung, …) kalibriert. Als Referenz kommen eichamtlich vorgeprüfte Messstrecken, Normblenden und Präzisions-Schrägrohrmanometer zum Einsatz, daneben ermöglichen geeichte Druck- und Temperaturtransmitter die exakte Ermittlung der Betriebsbedingungen und Volumenströme vor Ort. Diese Messmittel werden regelmäßig im Rahmen der ISO-Qualitätssicherung von externen Labors überprüft. Modernste Rechner- und Simulationsprogramme, die auf jahrzehntelanger Erfahrung basieren, dienen zur Berechnung der Kalibrierdaten und zur Ermittlung der Korrekturfaktoren für die Temperaturkompensation.